Gestern früh ins Bett, gut geschlafen, und nach dem Frühstück beschlossen, nur nach Joure zu fahren, und dann mal schauen, was wir machen.

Wo wir letztes Jahr noch recht Panik hatten, ist es dieses Jahr komplett entspannt – durch die enge Schleuse, und rein ins Getümmel in Joure. Der Bauch der Lady macht das Festmachen wirklich schwer, ohne den Skipper komme ich nicht an die vorderen Leinen – das heisst, hinten festmachen, Mitte festmachen, und auf den Skipper warten. Und dann alle Leinen nochmal nachziehen – ist sicher ein Spektakel für die Bootsnachbarn, aber die sollen auch ein bisschen Spass haben.

Gemütlich in die Stadt gelaufen, die Einkaufsstrasse entlang. Neue Sim-Karte geholt (die alte wurde nach Jahren jetzt tatsächlich deaktiviert), etwas Schokolade in Form von Meeresfrüchten gekauft, durch das Eisenwarengeschäft gebummelt, im Buchladen gestöbert.

Und dann benötigten wir noch Zündhölzer für den Gasherd. In ein Tabakwarengeschäft, umgeschaut, nichts gesehen. Als wir an der Reihe waren, den netten jungen Mann gefragt. ‚Matches…. I think we should have matches… long ones? Let me have a look…‘ Alle möglichen Schubladen aufgezogen, hier nicht, dort nicht. ‚It’s not every week someone asks for matches!‘
Besitzer kommt ebenfalls in den Laden – nee, Zündholzer haben sie wohl eher nicht, bloss die Gratis-Heftchen mit Werbung – aber da können wir eine Handvoll haben.
Auf die Frage, was wir ihnen schuldig sind, nur ein breites Lächeln als Antwort, und die besten Wünsche für eine schöne Zeit in Friesland.

So ziehen wir von dannen, dann wird noch Lunch im Strassencafé gegessen, und gemütlich zurück zur Lady geschlendert. Kaffee mit Appeltaart an Bord, und beschlossen, heute geht’s nicht mehr weiter.

Rübergelaufen zum Hafenmeister (Luftlinie 200 Meter, aber weil die kleine Fussgängerfähre defekt ist, einen knappen Kilometer über die nächste Brücke). Karte für Strom geholt und Liegegebühr bezahlt, nebenan gleich noch den Tisch für’s Abendessen reserviert, wieder zurück, und in die Plicht gesetzt und die Seele baumeln lassen.

Und – obwohl’s heute den ganzen Tag sehr bewölkt war, hab ich schon wieder einen Mörder-Sonnenbrand.

Abends nochmal einen Spaziergang zum Burger essen, und nochmal gemütlich auf dem Schiff Kaffee trinken, und überlegen, wohin wir morgen fahren. Und dann ein kollektiver Aufschrei – irgendwer hat noch ein Tor geschossen. Aber das schauen wir morgen, wer gespielt hat.

So sind Ferien!