Daheim losgefahren bei 31 Grad, angekommen bei 14 – es ist windig, bewölkt und frisch. Am Supermarkt vorbeigefahren, und die Vorräte für die nächsten Tage gekauft: Wasser, Milch, Zucker, Brot, Wurst, Käse, Tomaten, Gurken, ein Glas Meerrettich (der niederländische Meerrettich ist so herrlich viel schärfer als der zu Hause), Orangensaft, Kekse, Apfelkuchen, und… Cola.

Dieses Jahr haben wir die Lady Jacquelyn aus Sneek: 10 Jahre alt, 42 Fuss, nach der Frau des Vercharterers benannt. Super in Schuss, geliebt, gepflegt, sehr sauber, als wir ankommen wird grade noch aussen geschrubbt.

Gepäck verstaut, kurze Einführung (noch nicht mal ne Probefahrt), Tipps wohin wir fahren könnten, alles erklärt – und es scheint an uns zu liegen, dass die Schiffsnavis bei uns nicht wollen – auch dieses Jahr zickt das eingebaute Gerät, aber wir bekommen Gummis um unser Tablet auf dem Navi zu befestigen. Dann heisst es Leinen los. Kurze Verwirrung wie wir aus dem Hafen rauskommen, los Richtung Sneekermeer, und am ersten Anlegeplatz anlegen um zu schauen, wie weit und wohin wir noch wollen.

Anders als im letzten Jahr ist die Schokoladenseite backbord (also auf der Seite wo auch diesesmal das Steuer ist, logisch, oder?) – da wir aber steuerbord und bei doch kräftigem Wind anlegen, ist es echt mühsam. Dazu kommt, dass die Dame einen Bauch hat, ich also nicht hinten raus kann, sondern seitlich in der Mitte raus muss, dann nach hinten hüpfen, um das Tau zu greifen, festmachen, und vorne warten muss, bis der Skipper mit das Tau anreicht – nicht ganz so einfach, vor allem weil die Seitenfenster nicht zu öffnen sind, und der Skipper meine Zeichen noch nicht so richtig deuten kann.

Erstmal Kaffee vors zur Ehekrise kommt 🙂

Wir entscheiden uns, noch ein Stück zu fahren, und einen Anlegeplatz in der Alde Wei anzusteuern – weniger Probleme mit dem Wind. Aber das Üben von Anlegemanövern verschieben wir, weil es anfängt zu tröpfeln.

Einmal über’s Sneekermeer, vorbei an Seglern, die um Bojen wohl ein Renntraining machen, an einem gekenterten Segler, der auf seinem Kiel sitzt (die Helfer waren bereits da, drum vorbei), rein in den Kanal. Diesesmal scheint das Echolot auch zu funktionieren, die Angaben die wir bekommen machen Sinn und sind vom Kiel aus gemessen.

Anlegen, dieses Mal auf die Steuerbordseite – läuft wie geschmiert dieses Mal, die Schraube zieht den Hintern ran, der Skipper sieht wie weit wir weg sind – aber ich brauch eigentlich immer Hilfe mit dem vorderen Tau, was diesesmal kein Problem ist, da der Wind von hinten kommt. Aber wenn er von vorne kommt, könnts spannend werden, wahrscheinlich muss ich noch in der Mitte eins haben, dass wir sicher festgemacht sind, bevor der Skipper vom Steuerstand weggeht.

Unser Gepäck wird eingeräumt, da die Jacquelyn für 4 Personen ausgelegt ist, kommen die Klamotten ins Ankleidezimmer, und die Schränke können genutzt werden für unsere Essensvorräte.

Abendessen und Karten anschauen, was wir morgen machen werden – die Tendenz geht dazu, nach Süden zu fahren.