Wir haben sehr gut geschlafen und sind so gegen 10 aufgewacht. Nach einem Kaffee wurden dann die restlichen Sachen verstaut, wie Karten und Wasser-Almanach in die Schubladen beim Steuer, der Stuhl für den Skipper wurde auf die richtige Höhe gebracht, die bereits verräumten Lebensmittel wurden nochmal umgeräumt dass sie jetzt richtig sind, und die noch nicht verräumten Lebensmittel wurden ebenfalls noch untergebracht.

Dann ein Rosinenbrot zum Frühstück, und wir beschliessen, uns Richtung Norden aufzumachen, und zu schauen, ob und wo wir einen hübschen Liegeplatz finden, weil viel fahren wollen wir nicht wirklich.

Es ist sehr viel los auf dem Wasser, wahrscheinlich hat das Traumwetter jeden aufs Wasser gelockt, der irgend ein Wassergefährt hat.

Trotzdem wagen wir eine Premiere – wir wollen durch Akkrum durchfahren. Das heisst, zwei bediente Brücken, die wir beide vom Sehen kennen. Bei beiden waren wir früher schon mal, haben dann aber Angst vor der eigenen Courage bekommen, und sind jeweils wieder abgedreht, haben einen Liegeplatz in der Nähe gesucht, und uns das Treiben zu Fuss angeschaut, oder aus dem Café raus. Aber diesesmal wollen wir uns nicht schrecken lassen, und fahren vor die geschlossene Brücke.

Beim Warten auf Rot spüren wir wieder den Wind, der uns gnadenlos gegen das Ufer drückt. Wir kommen nicht drum rum, Bug- und Heckstrahlruder einzusetzen, und damit viel Lärm zu machen. Und der Brückenwächter mag uns gar nicht, er lässt nur zwei kleine Boote vor uns durch, und schliesst die Brücke wieder. Also weiter warten. Nach einer Weile öffnet sich die Brücke dann wieder, und nachdem die Boote auf der anderen Seite durchgekommen sind, bekommen wir auch grün, und können die Brücke passieren. Nach uns schafft es noch ein weiteres Boot, das dritte Boot, was mit uns gewartet hatte, hat wohl auch wieder Rot bekommen, und musste weiter warten.

Nun ja, wir tuckern mit 6 km/h durch den Kanal durch den Ort, an hübschen Häusern vorbei, bis zur nächsten Brücke, die selbstverständlich wieder zu ist. Also wieder warten, diesesmal kommt der Wind von vorne, das macht weniger aus, und wir liegen stabiler. Aber – auch hier mag uns der Brückenwärter nicht! Die Brücke geht auf, und ein Schwall Boote aus der anderen Richtung kommt durch. Aber kein Grün für unsere Seite, die Brücke geht wieder zu, und es heisst, weiter warten. Gute 5 Minuten später schliessen sich die Schranken wieder, und dann bekommen wir tatsächlich als erstes Grün, und das nutzen wir auch!

Für die nächste Brücke – eine Eisenbahnbrücke die sich um einen Mittelpfeiler dreht, reicht es wenn wir den Mast legen, da müssen wir nicht auf eine Öffnung warten. Im Gegenteil, wir fahren durch, während sie sich gerade schliesst.

Weiter gehts aus Akkrum raus, über das Aquadukt, Richtung Grou.

Durch das Peanster Ie ins Sitebuorster Ie, den Kanal hoch und dann rechts in De Geau, wo wir bald einen hübschen Anlegeplatz finden.

Da bleiben wir für den Moment, gute 2 Stunden Fahrt reichen für heute, und morgen können wir dann schauen, ob wir vielleicht Platz an meiner Lieblingsinsel im Hansmar in den Oude Venen finden.

Und in der Zwischenzeit schauen wir den Booten zu, die an uns vorbeifahren.