Nachdem uns die Bootsnachbarn gestern vom ‘schönsten Kanal überhaupt’ vorgeschwärmt haben, haben wir unsere Pläne angepasst, und sind ebenfalls nach Blokzijl gefahren. Von unserem Übernachtungsplatz los, durch die erste Brücke in Ossenzijl, dann gradeaus weiter auf der Kalenberger-Gracht.

Dabei entdecken wir ein recht verwirrendes Schild:

Darmverschlingung rechts? Irgendwann werden wir mal nachschlagen müssen, was uns dieses Schild sagen will.

Wir sind zwischenzeitlich nicht mehr in Friesland, und bemerken das vor allem an den Anlegeplätzen – anders als in Friesland gibt es deutlich weniger, und in lange nicht so gepflegtem Zustand. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Bootsurlauber eher ein notwendiges Übel als willkommene Gäste sind.
Beim nächsten freien Anlegeplatz wollen wir eine Kaffeepause machen – perfektes Anlegemanöver, aber dann… keine Ringe, keine Pfosten… Schatz, hol mal den Hammer und die Grasanker.

Dieses Jahr schreckt uns echt nichts mehr. Kletteraffe hält das Boot fest, während der Skipper die Grasanker festmacht, und dann noch das Boot daran.

Nach dem Kaffee geht’s gemütlich weiter, durch Kalenberg, dann Wetering, Scheerwolde und Muggenbeet – praktisch meist durch die Vorgärten der Anwohner. Und häufig sind die entgegenkommenden Schiffe ziemlich schnell unterwegs, ich kann die vielen ‘te koop’ Schilder nachvollziehen.

Was sonst noch auffällt, sind die vielen Störche.

In Muggenbeet fahren wir auf einen Stau vor einer Brücke auf – wir haben es natürlich perfekt zur Brückenpause geschafft. Noch 20 Minuten rumdümpeln, bevor die Brücke aufgeht, und es für uns weitergeht. Kurz vor dem Giethoorner Meer finden wir nochmal einen Anlegeplatz, wieder kommt der Hammer zum Einsatz, und wir machen noch ein Päuschen, und schauen bei Google Maps nach, wo man in Blokzijl am besten anlegt, wenn man nicht im Jachthafen dichtgedrängt rückwärts einparken will.

Dann durch das Giethoorner Meer immer an den Tonnen entlang, einem hübschen Segler namens ‘Obelix’ begegnet, und vor der Schleuse in Blockzijl tatsächlich einen Anlegeplatz gefunden – zwar zwischen zwei bereits festgemachten Booten, und unter Beobachtung von den ganzen Skippern, die in der Schlange vor der Schleuse anstehen. Aber das kann dem Skipper alles nichts anhaben, geschmeidig parkt er die Lady ein (anlegen sagt der Skipper), wir machen sie fest, und spazieren ins Dorf.

Im Café beim Hafenbecken eine Kleinigkeit gegessen, dann im Supermarkt Zündhölzer, Wasser und Appeltaart gekauft – und Eis. Der Kühlschrank der Lady hat ein Gefrierfach, und da der Skipper für jeden Stau gerne ein Glace hat (und er wirklich ganz toll langsam fahren kann, das kann nicht jeder, und dadurch gerne mal ein Stau hinter uns ist), legen wir uns einen kleinen Vorrat zu.

Am Abend noch Burger gegessen, es war sehr ruhig im Dorf nach dem Fussballspiel am Nachmittag… Irgendwie sind nur Niederländer unterwegs.