Heute gings nach Plan los – am Morgen in Genemuiden abgelegt. Allerdings konnten wir dann kein Wasser tanken, da die Bootsnachbarn der letzten beiden Tage ihr Segelboot vor dem Wasseranschluss angelegt hatten, um noch kurz duschen zu gehen ohne weit zum Duschhäuschen laufen zu müssen.

Nun denn, unser Wassertank ist noch gut halb voll, also werden wir woanders schauen.

Wieder an der Kabelfähre vorbei, links in die Zwolsche Diep, am Vogeleiland nach Norden ins Kadolermeer, durch die Brücke, die wir gestern auch schon nicht haben öffnen lassen. Mast umgelegt, und langsam durch:

Gute 20 cm Platz über uns!

Dann links durch die Voorstersluis in die Zwolse Vaart.

Kurz nach dem Ablegen google ich mal die Schleuse, um herauszufinden, wie hoch die eigentlich ist. Und stosse auf einen Artikel, wo vor einem 6 Meter Unterschied gewarnt wird – man soll sicherstellen, genug Leine zur Hand zu haben. Sonst müsse man die in der Schleuse vorhandenen Seile nutzen…

Wie man sich denken kann, haben wir KEINE 12 Meter langen Leinen an Bord. Ganz kurz diskutiert, ob wir doch wo anders hinwollen, aber mit einem Cola vorweg vorsorglich und ‚heute lassen wir uns halt nicht stressen‘ beschliessen wir, doch da lang zu fahren.

Vor der Schleuse sind wir alleine, ein Schild sagt, man soll sich per App anmelden, oder anrufen, und es gibt auch einen Knopf. Bevor wir den aber drücken können, bekommen wir die rot-grüne Ampel, die signalisiert, man hat uns gesehen, und wir sind bald dran.

Dann geht auch das Tor auf, und wir fahren in die Schleuse. Aktuell schwimmen wir noch ganz oben, rundum sind Schilder, die vor 4.3 m ‚verfal‘ warnen.

Wir fädeln unsere Leinen ein, während sich das Tor hinter uns schliesst und der Schleusvorgang startet.

Dann geht’s abwärts.

Die Schleusentore öffnen sich, über uns fahren Autos und Velos, und wir können aus der Schleuse raus.

Wir sind durch!

Wie wir rausfahren, die grosse Überraschung – nicht nur liegt das Wasser 4 Meter tiefer als auf der anderen Seite, sondern wir fahren ganz alleine in den Wald, mit Vogelgezwitscher und viel Natur – schon sehr viel Gegensatz zu den vielbefahrenen Seen mit Bojen auf der anderen Seite der Schleuse.

Wie fahren ein kleines Stück, biegen dann links ab, weil in der Karte ein Liegeplatz verzeichnet ist, und legen an für Kaffee und Kuchen.

Und weil’s so idyllisch ist, beschliessen wir, dass wir hier bleiben heute nacht, und morgen dafür früher losfahren, dann bis nach Urk, um am Montag dann über’s Ijsselmeer nach Lemmer zu fahren, und von dort über das Tjeukemeer gemütlich zurück nach Heerenveen – mal schauen, wie’s so läuft.