Heute geht’s wieder weiter. Von unserem Liegeplatz der letzten beiden Nächte in der Kromme Knilles fahren wir durch Akkrum. Da die Eisenbahnbrücke nicht offen ist, legen wir den Mast um, und fahren durch – und direkt nachdem wir durch sind, donnert ein Zug über die Brücke. Ganz ehrlich, ich bin recht froh, waren wir nicht darunter in dem Moment, ich mag mir den Lärm und den Schreck gar nicht vorstellen.

Weiter geht’s über das Aquaedukt in die Nesker Sylroede zum Bokkumer Mar und weiter hoch ins Peanster Ie – so ganz genau verstehe ich nicht, wieso ein See drei Namen hat, aber von links nach rechts ist es das Pikmar, dann das Peanster Ie, und im Osten dann noch das Sitebourster Ie. Vielleicht müsste ich das mach nachschlagen, woher das kommt. Aber egal – ein wunderschöner Tag, und wir suchen uns einen der hübschen Marrekrite-Plätze im See für eine kurze Kaffeepause. Es gibt kleine Steege für jeweils ein Boot, man sitzt mitten im Schilf, und schaut den Segelbooten zu.

Oder dem Nachbarn beim Boot putzen. Wobei…

Wahrscheinlich war ich im letzten Jahr noch nicht entspannt genug, auf jeden Fall ist es mir da nicht aufgefallen, dieses Jahr aber schon.

Es gibt relativ viele Nackt-Bootfahrer. In den letzten Tagen ist mir immer schon mal aufgefallen, dass manche der Herren am Steuer doch sehr viel Haut zeigen und eine nahtlose Bräune anstreben, allerdings sassen sie da immer, und es fiel nur von der Seite an der fehlenden Hose auf.

Heute aber nun hat der Skipper vom Boot in der nächsten Bucht wohl zwei Leidenschaften aufs Mal nachgegeben: Dem Wunsch nach nahtloser Bräune und der Leidenschaft der Skipper, sein Boot zu polieren. Das einzige Stück Textil, was er bei sich hatte, war der Putzlappen.

Nun, nach dem Kaffee sind wir dann wieder los und weiter, über das Sitebuorster Ie in den Kanal in die Alde Feanen. Wieder mal wunderhübsche Kanäle.

Vorbei am Lange Luts, und in den Kanal De Geau. Und da finden wir einen Anlegeplatz, der so wunderschön ist, dass wir beschliessen, hier bleiben wir (auch wenn wir für heute etwas mehr Strecke geplant hatten).

Wir legen an, es gibt erstmal Kaffee und Appeltaart, und wir beobachten die vorbeifahrenden Schiffe. Es fahren sogar Traktoren und die Heuernte an uns vorbei!

  

Zwischendurch müssen wir zwei Libellen retten, welche sich in die Lady verirrt haben, und nicht mehr herausfinden – gar nicht so einfach.

Dann noch ein Nickerchen, und jetzt geniessen wir die Abendsonne.