Zur optimalen Vorbereitung gehört es natürlich, zu Hause Knoten zu üben, um sicherzustellen, dass das Boot auch da bleibt, wo wir es anlegen wollen.

Da wir natürlich zu Hause keine Reling, Fender, Pfosten, oder so Dinger an welchen man Boote sonst fest machen kann (Klampen sagt der Skipper) haben (Stadtwohnung im Dachgeschoss), wird improvisiert.

Der Wohnzimmertisch eignet sich hervorragend, um an den Beinen Palstek-Knoten zu üben, ein Besenstiel dient als Reling, eine Sprühflasche als Fenderersatz.

Klappt soweit ganz gut, ausser dass man sich unglaublich gut verheddern und stolpern kann, wenn man sich zu schnell zwischen Sofa und Tisch bewegt, und mit den Füssen im Seil (oops, sorry, der Leine) verfängt.
Lesson learned: Es macht Sinn, übrig gebliebenes Tauwerk sauber aufzurollen und sicher zu verstauen. Nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch und vor allem auf dem Boot.

Einige Zeit später Wortmeldung vom Skipper: ‚Mir ist langweilig‘. Ohne gross darauf zu achten, sag ich ihm, es werde ihm schon was einfallen. Gegrummel, dann verdächtige Stille. Auf Nachfrage, was er mache, bekomme ich zu hören, er schaue auf Youtube Anlegemanöver an. Kurz nicht aufgepasst, plötzlich wickelt er sich Schlingen um den Arm, und übt das Werfen der Leine über einen Poller. Im Wohnzimmer, mit dem Kaminbesteck als Poller-Ersatz.

Unnötig zu sagen, dass oben auf dem Kaminsims jede Menge Zeug rumsteht, wie ein Kerzenständer (auch eine Art Poller, und obwohl viel kleiner, und dadurch eigentlich schwieriger zu treffen, vom fliegenden Seil klar bevorzugt), oder Lesebrillen (gut haben wir auch an anderen Stellen noch jede Menge davon).

Lesson learned: Wenn der Skipper ca 1 Meter weiter nach links zielt, klappt das Einfangen des Kaminbestecks ziemlich gut.

Lesson learned II: Wenn der Skipper sagt ‚mir ist langweilig‘ besser einen Vorrat an sinnvollen Aufgaben parat haben.

Jetzt kanns losgehen mit dem Törn: weiter geht’s aber erstmal mit einer Überraschung.